
Bäume pflanzen
Obwohl mit dem Bau des Parks bereits 1974 begonnen wurde, begann man bereits 1970 mit der Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern rund um den heutigen Park. Pappeln, Weiden, Weißdorne, Schlehen, Feldahorne, Erlen, Hartriegel, Johannisbeeren, Haselnusssträucher, Weiden und Hainbuchen wurden in großem Umfang angepflanzt. Als bekannt wurde, dass ein Naturpark entstehen würde, kamen Esche, Ahorn, Eiche, Buche, Ulme und Tanne hinzu. Aus der beim Ausheben von Wasserflächen übrig gebliebenen Erde wurden Alleen und Aussichtspunkte angelegt und eine Aussichtsmauer errichtet. Jetzt, nach 50 Jahren, sind die Bäume zu Riesen geworden und das geplante parkähnliche Erscheinungsbild ist Wirklichkeit geworden.

Pioniere in den Niederlanden
Seit 1976 leben im Natuurpark Lelystad europäische Wisente. Im Laufe der Jahre wurden mehr als 120 Wisente aus dem Natuurpark Lelystad in Dutzende von Naturschutzgebieten in Europa freigelassen. Die Tiere bildeten dort neue Zuchtherden, sodass die Zahl der Wisente stetig weiter anstieg und das Überleben der Art gesichert war. Mittlerweile gibt es in den Niederlanden mehrere Orte, an denen Bisons leben. Dabei handelt es sich häufig um Nachkommen von Tieren aus dem Natuurpark Lelystad.

Freiheitsliebende Biber
1988 kamen die ersten in Gefangenschaft gehaltenen Biber im Natuurpark Lelystad an. Zu dieser Zeit gab es in Flevoland keine freilebenden Biber. Die Absicht bestand darin, diese Biber zu züchten und ihre Nachkommen im Nationalpark De Biesbosch im Südwesten der Niederlande freizulassen. Aber die gefangenen Biber hatten größere Pläne. Sie entkamen aus ihrem Gehege, indem sie einen Tunnel unter der Straße gruben. In der freien Natur vermehrten sie sich so stark, dass heute in Flevoland etwa 300 Biber leben, davon 20 im Natuurpark Lelystad.

Von Entwurfsskizze zur Landschaft
Es ist bemerkenswert, dass die ursprüngliche Landschaftsgestaltung des Natuurparks Lelystad fast genau so umgesetzt wurde, wie sich das RIJP es vorgestellt hatte. Die Entwurfsskizze von 1981 zeigt bereits den gesamten Park, wie wir ihn heute kennen. Fehlt nur noch der A6! Der Landschaftsarchitekt Evert Vermeer besuchte den Park nach der Fertigstellung regelmäßig und war begeistert, dass er genau so geworden war, wie er es sich vorgestellt hatte.

Przewalskis in der Mongolei
Aufgrund von Lebensraumverlust und Jagd starb das Przewalski-Pferd 1968 in freier Wildbahn aus. Die „Stiftung zur Erhaltung und zum Schutz des Przewalski-Pferdes“ setzte sich für die Rettung dieser Pferdeart ein. Im Rahmen eines Zuchtprogramms wurden geeignete „Zoo-Przewalskis“ gesammelt. Da der Natuurpark Lelystad die perfekte Verbindung zwischen Zoo und Wildnis darstellte, wurden die Tiere hier gezüchtet und erhielten die Möglichkeit, zu verwildern. Das Zuchtprogramm führte ab 1992 zur „Rückkehr“ der Przewalski-Affen in die mongolische Steppe. Infolgedessen leben dort heute wieder Przewalski-Pferde in freier Wildbahn.

Natur erleben
Erholung und Naturerlebnis spielen seit der Gründung des Natuurparks Lelystad eine wichtige Rolle. Der Park ist jetzt nicht mehr nur ein „Hinterhof für die Einwohner von Lelystad“, sondern eine Touristenattraktion mit Anziehungskraft für die gesamten Niederlande. Hier können Sie auf befestigten Wegen durch die Natur spazieren, seltene Tierarten beobachten und sich an einem der wunderschönen Aussichtspunkte und genießen Sie anschließend eine Tasse Kaffee auf einer wunderschönen Terrasse. Der Park begrüßt jedes Jahr mehr als 200.000 Naturliebhaber.

Zentraler See
Der heutige wasserreiche Mittelbereich mit mehreren großen Seen ist das Ergebnis der Sandgewinnung für die A6. In den Jahren 1978 und 1979 wurden hier 1.345.000 m3 Sand für den Bau der Nationalstraße A6 abgebaut. Diese tiefen Sandabbaugruben füllten sich mit Wasser und verwandelten sich in Becken unterschiedlicher Tiefe. Viele Wasservögel halten sich hier das ganze Jahr über auf. So bieten etwa Bäume auf den Inseln im See Hunderten von Kormoranen einen Rastplatz und auch Dutzende Wasservogelarten sind dort zu finden, darunter besondere Arten wie Gänsesäger, Zwergsäger und Rohrdommeln.

Analysieren und anpassen
Wie verwaltet man einen Park wie den Natuurpark Lelystad, wenn man kein einziges Beispiel hat? Seit 50 Jahren geht es darum, zu beobachten, zu analysieren, Wissen auszutauschen, sich anzupassen und so durch Lernen zu managen. Zuerst vom Nationalen Dienst für die IJsselmeerpolders, Amsterdam Artis Royal Zoo und später Het Flevo-Landschap. Ein fortlaufender Prozess. Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass die Elche im Jahr 1975 noch gefüttert wurden und sich heute in ihrem Gebiet selbst Nahrung suchen. Eine Verlagerung von der Tierpflege zur Bereitstellung von Raum.

Spontane Natur
Aufgrund der großen Vielfalt an Vegetation, offenem Wasser, Gehölzen, Waldübergängen und Weideland ist der Natuurpark Lelystad ein Magnet für viele „wilde“ Pflanzen und Tiere. Und jedes Jahr werden noch immer viele neue Arten entdeckt. Obwohl es nicht genau bekannt ist, geht man davon aus, dass es im Park etwa zweitausend verschiedene Pflanzen-, Tier- und Pilzarten gibt. Seit Baubeginn wurden zahlreiche Bäume, Sträucher und Pflanzen angesiedelt, viele Arten haben sich jedoch spontan angesiedelt, wie etwa Rehe, Füchse, Baummarder und Dutzende Insekten-, Amphibien-, Pflanzen- und Pilzarten.

Park auf dem Boden der Zuiderzee
Der Bau des Natuurparks Lelystad begann im Jahr 1975. Ein Gebiet, in dem große Weidetiere wie Wisente, Przewalski-Pferde und Elche in einer natürlichen Umgebung leben. Konzipiert für die neuen Einwohner von Lelystad und dem Rest von Flevoland. Der Natuurpark Lelystad begann einst als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Nationalen Dienst der IJsselmeerpolders und Amsterdam Artis Royal Zoo und hat sich zu einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Naturschutzgebiet mit großen Wasserflächen, aufregenden Ausblicken und überraschenden Tieren entwickelt. Zum 50-jährigen Jubiläum des Naturparks finden Sie an 10 Standorten Jubiläumsschilder mit seiner einzigartigen Geschichte. Neugierig auf die ganze Geschichte? Kaufen Sie das Jubiläumsbuch und die spezielle Wanderkarte im Besucherzentrum